Italien-Deutschland: eine Geschäftssprache?
Einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands ist Italien. Es gilt traditionell als Land der Zulieferindustrie für den deutschen Markt. In den letzten Jahren hat sich die sprachliche Kommunikation zwischen den beiden Ländern spürbar verbessert: Viele sprechen Englisch und immer mehr Firmen bieten auch Deutsch als Handelssprache an.
Allerdings sind die Kommunikationsprobleme zwischen deutschen und italienischen Geschäftspartnern dadurch nicht komplett beseitigt: Englisch ist für beide Seiten eine Fremdsprache und wird oft fehlerhaft oder missverständlich angewendet, was zu Problemen bei der Zusammenarbeit führen kann. Das Gleiche gilt, wenn der italienische Lieferant und Partner auf Deutsch kommuniziert. Auch in diesem Fall befinden sich beiden Seiten nur selten auf gleichem sprachlichen Niveau.
Ein weiterer Aspekt, der die Problemlösung erschwert, sind kulturelle Unterschiede.Italiener kommunizieren im Allgemeinen emotionaler und expressiver – etwas, das Deutsche fälschlich als „dramatisch“ deuten. Bei Konflikten versuchen Italiener zu entdramatisieren und zu beschwichtigen. Die Deutschen verhalten sich hingegen eher sachlich und schrecken auch vor direkter Kritik nicht zurück. Ohne es zu merken, können Deutsche ihren italienischen Geschäftspartner kränken oder sie werden als „kalt“ und „unflexibel“ wahrgenommen.
Hinzu kommt, dass die meisten Firmen in Italien eher kleine Firmen sind, die noch fest in Familienhand ist. Auch dies erschwert die Kommunikation.
Um einen vertrauensvollen Weg einer Zusammenarbeit aufzubauen, sollte man versuchen die Gegenseite besser zu verstehen und zu hinterfragen, wie weit die sprachlichen und kulturellen Unterschiede die Kommunikation und Verhandlungen beeinflussen.
Nur durch ein gegenseitiges Verständnis und durch eine faire Verhandlung kann Vertrauen aufgebaut werden.